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Kropp’s Tipps & Tricks - Haltung und Ansatz

Haltung und Ansatz

Für mich hat ein guter und voller Klang auch immer etwas mit dem Ansatz zu tun – also wie das Instrument im Mund liegt – , und diesen Ansatz ereiche ich zumeist eben nur in Verbindung mit einer geschickten Haltung der Mundharmonika - also wie das Instrument in meiner Hand liegt. Beides ist meiner Meinung nach direkt miteinander verbunden und führt nur in einer optimalen Verbindung zu einem guten und vollem Ton und Klang.

Um eine dafür geeignete Positionierung der Lippen auf dem Instrument überhaupt erst möglich zu machen muss ich ja zwangsläufig erst einmal einen Gedanken dazu haben, wie ich die Mundharmonika dafür möglichst vorteilhaft in der Hand halte.

1.   Haltung der Mundharmonika

Die richtige Haltung des Instrumentes ist immer auch die entspannteste. Nun sind wir ja alle unterschiedlich empfindsam, und von daher hat jeder vielleicht eine andere Art, das Instrument locker und ausgeglichen in der Hand zu halten.
Allerdings sieht es bei den meisten Leuten die ich kennengelernt habe, so aus, dass wir da doch zu einem relativ ähnlichen Ergebnis kommen.

Am sinnvollsten ist es da scheinbar wenn die Mundharmonika zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand liegt und zwar mit den tiefen Tönen nach links.

Dabei solltest Du darauf achten, dass Du eine möglichst „halbrunde“ Form der linken Hand findest – wie ein auf der Seite liegendes U beispielsweise. Das ganz gerade Strecken des Zeigefingers und des Daumens führt leider schnell zu Verspannungen. Der Handballen der linken Hand wird fest, und Du spürst die Anstrengung bis ins Handgelenk hinein. Das wäre nicht gut.

Eine leichte gewölbte, eher runde Form der linken Hand, mit dem Instrument im ersten Fingergrundgelenk wäre schon etwas besser. Dabei liegt bei mir die Mundharmonika auf dem Mittelfinger. Der Mittelfinger gibt praktisch die ergonomische Stütze, und ist auch eher halbrund geformt. Keine Sorge, es entsteht kein bis ein kaum spür- oder hörbarer Klangverlust.

Das wäre grad optimal: locker, leicht gewölbt und halbrund – so sollte sich die Hand anfühlen. Der Zeigefinger ist weit hinten auf der oberen Deckelplatte platziert um viel Platz für die Oberlippe darauf zu bieten. So kann die Mundharmonika ihren Platz weit im Mund liegend einnehmen:

 

  • Der Zeigefinger liegt weit hinten auf der oberen Deckelplatte – oder ist manchmal sogar leicht angehoben - damit genügend Platz ist, um die Oberlippe aufzulegen.
  • Daumen und Mittelfinger können sich auch berühren, ohne dass dies großartig den Klang beeinträchtigen würde.
  • Der Form des linken Daumens ist eher leicht gewölbt und reicht nach rechts hinüber. Dadurch ist die Haltung und Stellung des Armes absolut locker und entspannt.


Und so sieht das dann von der Seite aus:

•    Der Mittelfinger stützt bei meiner Handhaltung leicht ab und liegt praktisch hinter dem Instrument. Das ist für mich bequem und charakteristisch:

 


 

2.    Ansatz

Als Ansatz bezeichnen wir die Position / die richtige Stellung des Instrumentes im Mund um einen schönen runden vollen Ton und Klang zu bekommen. Um den gescheitesten Weg dazu zu finden, kann man sich damit nicht früh genug auseinandersetzen, denn jedes paar Lippen und jeder Mundraum gestaltet sich ja nun einmal anders und somit kann das auch gelegentlich unterschiedlich aussehen.

Bei den meisten aller Leute die ich kennen gelernt habe ist das Erreichen eines einzelnen Tones und eines guten Ansatzes zu Beginn am Einfachsten durch das Formen der Lippen hinzubekommen: Spiel mit spitzem Ansatz / Lip Pursing / Lip Block, Lipping oder Puckering genannt.

Die Lippen werden nicht vor das Instrument gepresst, der Ton wird nicht durch starkes Saugen oder Drücken der Luft zum Klingen gebracht. Wir versuchen zuerst einmal, eine lockere und entspannte Gesichtsmuskulatur zu finden – fast so als würden wir uns vorstellen, „wir schauen leicht blöde aus der Wäsche“ – die Wirkung unserer Vorstellungskraft ist da wirklich enorm! – um dann die Lippen auf die Deckelplatten der Mundharmonika zu legen. Durch ein leichtes Kippen der Mundharmonika nach oben, „zum Spieler hin“, ereichen wir, dass die Oberlippe weiter auf der Deckelplatte liegt als die Unterlippe, und die Unterlippe fast nur stützt. Der hierbei entstehende Winkel ist bei jedem Menschen etwas anders, meistens so um die 30 bis 45 Grad. Durch das Kippen des Instrumentes formt sich dann der Luftkanal - mehr oder weniger durch die Unterlippe gestaltet - fast von selbst.

 

Das Instrument liegt im Mund und die Oberlippe auf der oberen Deckelplatte. Die obere Zahnreihe schwebt praktisch über der oberen Deckelplatte. Das ist eine wünschenswerte Vorrausetzung für einen guten Ansatz.

Der überragende Nebeneffekt ist, dass wir zudem durch das lockere Fallen des Unterkiefers die Verbindung und direkte Verknüpfung zu den Resonanzräumen Mundhohlraum und Halsrachentrakt geschaffen haben. Der Unterkiefer fällt locker nach unten, der Resonanzraum Mundhohlraum / Halsrachentrakt wird größer und unser Ton runder, voller und klarer. So, wie es sein soll. Ohne Kraft.

Generell kann man wohl sagen, je bequemer und auch je weiter das Instrument im Mund liegt, desto größer wird der Resonanzraum und desto klangvoller wird der Ton - immer im Zusammenhang gesehen mit der jeweiligen Spielerin oder dem Spieler.

Das Klangergebnis hat also sehr viel mit unserem Ansatz und der Größe unserer eigenen Resonanzräume Mundhohlraum und Halsrachentrakt zu tun.

Fazit: Die feuchten Innenseiten der Lippen liegen auf den Deckelplatten, wobei ein leichtes Kippen der Harp dafür sorgt, dass die Oberlippe etwas weiter auf der Deckelplatte liegt als die Unterlippe. Diese ist eher eine Art Stütze. Dadurch öffnet sich der Mundhohlraum etwas mehr und tritt in seiner Eigenschaft als Resonanzraum in Erscheinung. Das Instrument liegt weit im Mund und die obere Zahnreihe schwebt praktisch über der oberen Deckelplatte.

Je weiter das Instrument im Mund desto voller kann der Klang des Tones werden – es ist so!

 

So ist dann die Positionierung des Instrumentes im Mund kombiniert mit einer dafür optimierten Handhaltung, ob nun Lip Pursing / Puckering oder Tongue Block.


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